Wer ein Self-Storage baut, will es schnell füllen. Neueinsteiger werben auf allen Kanälen – und verbraten so unnötig Geld. Unsere Kunden haben schon alles probiert. In diesem Artikel teilen wir ihre Erfahrung.
Self-Storage ist Bedarfsgetrieben
Dabei können wir die größten Treiber für den Bedarf nach Lagerplatz nicht kontrollieren, die "4Ds of Self-Storage", vier lebensverändernde Ereignisse, die beim Menschen den Bedarf nach Lagerraum wecken:
- Divorce: Scheidung, Trennung oder einfach die Auflösung von Wohngemeinschaften – aber auch das Zusammenziehen in eine neue, gemeinsame Wohnung führt manchmal dazu, dass man Möbel und Hausrat einlagern will.
- Death: ein Tod in der Verwandtschaft, der mit einer Wohnungsauflösung einhergeht; bis der Nachlass geregelt ist, muss oft eine ganze Wohnung kurzfristig geräumt werden.
- Downsizing: die Kinder sind ausgezogen, die Eltern ziehen in eine kleinere Wohnung um, wollen aber lieb gewonnene Erinnerungen aufbewahren.
- Displacement: Wer plötzlich Haus oder Wohnung verliert, braucht zur als Zwischenlösung schnell Platz für seine Dinge.
Die Nachfrage im Self-Storage wird über makroökonomische Vorgänge gesteuert, wie steigende Wohnungspreise, Arbeitslosigkeit oder Tode. So überrascht es nicht, dass die Corona-Pandemie Lagerplatzanbietern zu Rekordumsätzen verhalf.
Fazit: Self-Storage ist nicht sexy, sondern eine nüchterne Notwendigkeit wie eine Versicherung, die man gezielt sucht, wenn man sie braucht.
Die Zielgruppe im Self-Storage
Wenn Sie die "4Ds" oben überflogen haben, ahnen Sie es schon: Menschen im mittleren Alter – von 40 bis 50 Jahren – sind am stärksten von den 4D betroffen, egal, ob die Kinder ausziehen, die Eltern sterben, oder eine Ehe geschieden wird.
Besonders gefragt ist Self-Storage in der Stadt, wo Mietpreise hoch und Keller manchmal fehlen oder feucht sind.
Seit ein paar Jahren wird auch direkt in den Zentren gebaut: Digitalisierte Self-Storage-Anlagen werden mit minimalem Personalaufwand betrieben; das macht den Betrieb auch auf kleinen Flächen von 100 - 500 m2 rentabel.
Was zählt: Lage, Qualität, Preis
Der typische Self-Storage Kunde sucht im Internet, öffnen die erste Seite an Suchergebnissen und vergleichen die Angebote. Darauf legen sie wert:
- Lage: Nähe zählt. Niemand will weit schleppen. Dieser Komfort darf mehr kosten.
- Qualität: Sauber, sicher, trocken und sympathisch soll es sein.
- Preis: Preis ist wichtig. Stimmen Lage & Qualität, darf es etwas mehr kosten.
Was gar nicht funktioniert, ist Technologie wie Apps oder Smart Locks als USP zu platzieren. Kunden wollen ihr Platzproblem lösen. Dass das Angebot modern ist, ist kein Pluspunkt, sondern wird vorausgesetzt.
Anforderungen an die Self-Storage-Website
Abteilgrößen und Preise gehören auf jeden Website. Viele Anbieter bieten keine Online-Buchung, nur ein Kontaktformular. Aber Kunden buchen gerne gleich. Mit moderner Self-Storage-Software lässt sich ein Webshop einfach und billig umsetzen.
Mit 360°-Touren und -Videos ihre Standortes sehen Kunden das Produkt, bevor sie mieten. Manche Betreiber setzen ganz auf diese Touren und streichen persönliche Self-Storage-Besichtigungen ganz aus dem Programm.
Die größte Herausforderung auf Ihrer Website ist es, bei der Auswahl der Box zu beraten. Eine Lösung dafür sind Platzrechner, mit denen sich der Stauraum berechnen lässt.
Bei Online-Werbung zählt nur Google
Wichtigste Werbeform sind Google Ads - Keywords wie "lagerraum mieten", die eine klare Buchungsabsicht ausdrücken, funktionieren am besten. Setzen Sie ergänzend auf aktuelles und gut betreutes Google Business Profil - das hebt Ihre Sichtbarkeit.
Längerfristig helfen Content Marketing & SEO - das Schreiben von Textartikeln, die auf bestimmte Keywords abzielen. Aber Schreiben & Pflegen ist aufwendig. Nicht jeder tut es sich an.
Social Media klappt nicht
Auf Facebook, Twitter & Instagram kommen Self-Storages nicht an - Lagerplatz ist kein Lifestyle-Produkt. Self Storage: 0 Likes.
Auch auf LinkedIn wirken Angebote für Lagerraum verzweifelt: Wie wahrscheinlich will Ihr Kontakt aus Köln eine Lagerfläche in München? Self-Storage-Franchises nutzen es aber erfolgreich zur Suche von Lizenznehmern.
Werbung vor Ort & Kunden werben Kunden
Google Ads geht ins Geld. Nutzen Sie unbedingt auch Werbung am Gebäude, und Plakatwände in der Nähe, um Ihr Angebot zu bewerben.
Auch Kunden-werben-Kunden-Programme können helfen. Wählen Sie aber den richtigen Zeitpunkt für die Ansprache. Ungefragte E-Mails vom Self-Storage-Anbieter können an die laufende Zahlung erinnern - und zur Kündigung führen.